Regionalverbände loben Fortschritte beim Ausbau der Rheintalbahn

07.04.2016

Exkursion zum Rastatter Tunnel

Karlsruhe/Freiburg/Ötigheim. Im Informationscenter zum Rastatter Tunnel und bei einer Führung über die Baustelle informierten sich gestern (6.04.) in Ötigheim rund 60 Mitglieder der Planungsausschüsse der Regionalverbände Südlicher und Mittlerer Oberrhein über den Stand der Arbeiten. „Der Rastatter Tunnel ist ein essentieller Baustein für den zentraleuropäischen Schienenverkehr. Wir sind sehr froh, dass dieser Engpass auf der stark befahrenen Rheintalbahn bald der Vergangenheit angehört“, äußerten sich die Vorsitzenden der beiden Regionalverbände, Erster Bürgermeister Otto Neideck und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel zuversichtlich.

Die Schienenstrecke entlang des Rheintals hat für beide Regionen eine große Bedeutung. Abschnitte dieser Trasse sind im kürzlich veröffentlichten Referentenentwurf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 entsprechend in der Kategorie ‚Vordringlicher Bedarf‘ gelistet. „Damit hat Berlin auch unsere jahrelangen, gemeinsamen Bemühungen für den zügigen Ausbau dieser Strecke gewürdigt“, ergänzten die Verbandsvorsitzenden. „Wir bleiben am Ball, damit jetzt auch die Planungsverfahren voran gebracht werden.“

Die Einbindung der Schienenachse in die Transeuropäischen Netze setzt den Rahmen für die gemeinsame Veranstaltung der Regionalverbände Südlicher und Mittlerer Oberrhein. Eine der zentralen Ausbaumaßnahmen der Rheintalbahn ist der Rastatter Tunnel, der nach seiner Fertigstellung im Jahr 2022 eine Länge von 4.200 Metern aufweisen und Zügen eine Spitzengeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde ermöglichen wird.
Die unterschiedlichen Trassenabschnitte der Rheintalbahn befinden sich in den Regionen Südlicher und Mittlerer Oberrhein in verschiedenen Planungs- bzw. Realisierungsstadien. In der Region Südlicher Oberrhein sind die Planungen der Deutschen Bahn hinsichtlich Trassenführung und Lärmschutzmaßnahmen auf erhebliche Widerstände gestoßen. Dies hatte dazu geführt, dass im Jahr 2009 ein aus Vertretern von Bund, Land, Region, DB Netz AG und Bürgerinitiativen bestehender Projektbeirat „Rheintalbahn“ eingerichtet wurde, um die regionalpolitischen Forderungen, darunter ‚Tunnel Offenburg, und ‚Autobahnparallele Trassenführung Offenburg-Riegel‘, zu diskutieren und nach Kompromissen für die vorhandenen Streitpunkte zu suchen. Die in einem mehrjährigen Beteiligungsprozess unter enger Abstimmung im Projektbeirat gefassten Beschlüsse konnten schließlich Maßstäbe für einen menschen- und umweltgerechten Ausbau der Rheintalbahn setzen. Aufbauend auf den positiven Erfahrungen des Südlichen Oberrheins hat der Regionalverband Mittlerer Oberrhein eine Arbeitsgruppe Schienengüterverkehr gegründet, die gegenwärtig die Neu-/Ausbaustrecke zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe begleiten wird. Ziel ist, mit einem offenen und transparenten Verfahren zur Akzeptanz notwendiger Maßnahmen beizutragen.

Beide Regionalverbände wollen sich weiterhin mit Nachdruck für einen raum- und umweltverträglichen sowie menschengerechten Ausbau der Rheintalbahn in ihrem Verbandsgebiet einsetzen. Möglichkeiten dafür bieten auch ihre Mitgliedschaften im Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit „Rhine-Alpine Corridor“, der sich länderübergreifend für die Verbesserung des gesamten Schienenkorridors zwischen den Nordseehäfen und Genua engagiert.


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