20.01.2017
Studie belegt Potenzial für Radschnellwege in der Region Südlicher Oberrhein
Der Planungsausschuss des Regionalverbands wird sich in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 25.01.2017, in Offenburg mit der Weiterentwicklung des Verkehrsnetzes in der Region Südlicher Oberrhein befassen. Dazu wird die im Sommer 2016 vom Regionalverband beauftragte Studie vorgestellt, die Auskunft darüber gibt, wie groß die Nachfrage nach überörtlichen Radschnellverbindungen ist. Klares Ergebnis: Sowohl im Raum Freiburg als auch im Raum Offenburg liegen große Potenziale vor, die für den Ausbau des Mobilitätssystems um Radschnellverbindungen sprechen.
Steigende Pendlerzahlen, ein boomender regionaler Wohnungsmarkt, ein ständig stärker belastetes und zunehmend stauanfälliges Straßennetz sind Auswirkungen der prosperierenden Wirtschaft und steigender Bevölkerungszahlen am südlichen Oberrhein. Zugleich steht die Region vor der Herausforderung, den Lärm und die Schadstoffemissionen des Verkehrs zu senken. Viele Städte und Regionen setzen daher auf die Förderung des Radverkehrs. Parallel dazu hat das Land Baden-Württemberg das RadNETZ erarbeitet und Anfang 2016 die RadSTRATEGIE verabschiedet. Ein Baustein der Radverkehrsförderung, der zwischenzeitlich sogar im Bundesverkehrswegeplan Niederschlag gefunden hat, ist der Bau von Radschnellverbindungen.
Radschnellwege zeichnen sich üblicherweise durch folgende Qualitätsmerkmale aus:
Wichtige Triebfeder für die Entwicklung von Radschnell-wegen ist die derzeit stark wachsende Verbreitung von E Bikes und vor allem den sogenannten Pedelecs. Verbandsvorsitzender Otto Neideck: „Durch die stetig steigende Nachfrage nach Elektrorädern lassen sich künftig längere Strecken leichter, sicherer und vor allem schneller zurücklegen. Das macht den Fahrradverkehr zu einem wichtigen Zukunftsthema für die Region.“
„Insbesondere unsere Oberzentren, Freiburg und Offenburg, sind Vorreiter auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität“, lobt Verbandsdirektor Dieter Karlin das kommunale Engagement. Der Regionalverband arbeitet seit langem an einer Verzahnung von Siedlungs- und Verkehrsplanung sowie der Weiterentwicklung des Verkehrssystems in der Region Südlicher Oberrhein. Erstmals wird dabei jetzt auch der Fahrradverkehr intensiv in den Blick genommen. „Die Entwicklung und Förderung von Radschnellwegen ist aufgrund ihres überörtlichen Charakters eine regionale Aufgabe und ein wichtiger Baustein eines zukunftsfähigen Mobilitätssystems,“ so Karlin.
In gemeinsamer Sitzung mit dem Planungsausschuss der Region Mittlerer Oberrhein (Karlsruhe) werden sich die Regionalräte kommenden Mittwoch aus erster Hand über das Thema Radschnellwege informieren. Als Gast wird Martin Tönnes, stellvertretender Regionaldirektor des Regionalverbands Ruhr (Essen), den Radschnellweg Ruhr vorstellen – die erste Radschnellwegeverbindung in Deutschland. Er zeigt sich überzeugt: „Mit dem Radschnellweg Ruhr werden täglich bis zu 50.000 Autos weniger die Straßen im Ruhrgebiet belasten. Das bedeutet: Weniger Lärm, weniger Schadstoffe in der Luft und mehr Gesundheit.“
Anschließend wird Gernot Steinberg vom Büro Planersocietät – Stadtplanung, Verkehrsplanung, Kommunikation die konkreten Ergebnisse der Studie für die Region Südlicher Oberrhein darstellen. Insgesamt werden darin sieben Korridore identifiziert, die aufgrund der untersuchten Potenziale und Kriterien (darunter insbesondere Pendlerverflechtungen, Arbeitsplatz- und Bevölkerungsdichte) für den Bau einer Radschnellverbindung geeignet sind. Auf Grundlage der Auswertung schlägt die Verbandsverwaltung vor, vier Korridore auf ihre konkrete Machbarkeit hin zu untersuchen:
Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg ist nach Aussage von Verbandsdirektor Dieter Karlin sehr an der weiteren Umsetzung von Radschnellwegen interessiert und hat bereits eine finanzielle Unterstützung der vorgeschlagenen Machbarkeitsstudie in der Region Südlicher Oberrhein signalisiert.