Radschnellverbindung Freiburg-Waldkirch/Emmendingen

11.10.2019

Radschnellverbindung Freiburg-Waldkirch/Emmendingen: Stabübergabe ans Regierungspräsidium

Als erster Planungsträger in Südbaden hat sich der Regionalverband Südlicher Oberrhein in den vergangenen Jahren mit möglichen Radschnellverbindungen beschäftigt. Durch diese neue Form der Verkehrsinfrastruktur wird die Mobilität in der Region nachhaltig und zukunftsfähig ausgestaltet. Denn die Radschnellverbindungen sollen eine tragende Säule einer klimafreundlichen Mobilitätswende werden.

In der Region wurden fünf solcher möglichen Verbindungen identifiziert und mittels Machbarkeitsstudien durch den Regionalverband Südlicher Oberrhein näher untersucht. Dazu gehört auch die Radschnellverbindung zwischen Freiburg, Gundelfingen, Denzlingen und Waldkirch bzw. Emmendingen, die auch im landesweiten Vergleich ein sehr hohes Nutzerpotenzial aufweist.

Zu dieser Verbindung fand heute (Freitag, den 11.10.2019) im Regierungspräsidium Freiburg unter der Leitung von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer ein Abstimmungsgespräch statt, an dem für den Regionalverband auch dessen Verbandsdirektor Dr. Christian Dusch teilnahm. Er betonte, dass man sich sehr darüber freue, den Staffelstab für dieses Projekt nun an das Regierungspräsidium übergeben zu können. „Die Regionalrätinnen und -räte haben Weitblick bewiesen als sie sich zusammen mit der Geschäftsstelle 2016 erstmals mit diesem Thema befasst und im Anschluss die Machbarkeitsstudien für Radschnellverbindungen in Auftrag gegeben haben“, so Dusch. In der Folge habe man sich zusammen mit den betroffenen Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie weiteren gesellschaftlichen Gruppen, wie dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Handwerkskammer (HWK), intensiv mit den Radschnellverbindungen befasst. Dadurch habe man gute Vorarbeit geleistet, die nun für das Regierungspräsidium als Grundlage für die weiteren Umsetzungsschritte dienen kann. „Dieses Projekt hat gezeigt, dass es für alle von Vorteil ist, wenn man zusammenarbeitet. Dies sollten wir auch im weiteren Prozess im Interesse einer zügigen Umsetzung so fortsetzen“, betonte Dusch. Man wünsche dem Regierungspräsidium, dass es die erforderlichen Planungsleistungen nun rasch angehen kann und die weiterhin anhaltende Unterstützung aller Beteiligten. Das heutige Gespräch sei ein erster wichtiger Schritt zur erfolgreichen Verwirklichung der Radschnellverbindung von Freiburg nach Waldkirch und Emmendingen.

Radschnellwege werden derzeit bundesweit und ebenso im benachbarten Ausland geplant und gebaut. Hierbei werden folgende Qualitätsstandards zugrunde gelegt:

  • Radschnellwege verlaufen geradlinig, ohne enge Kurven sowie getrennt vom Kfz- und Fußverkehr.
  • Sie weisen keine ungesicherten Querungen und idealerweise keine größere Steigungen auf.
  • Die Fahrbahn besteht aus einer witterungsunabhängigen Oberfläche und ist mindestens vier Meter breit, um einen Zweirichtungsverkehr sowie sicheres Überholen zu ermöglichen.
  • Sie werden das ganze Jahr hindurch regelmäßig gereinigt und verfügen über eine wegweisende Beschilderung sowie Beleuchtung.

Somit soll gewährleistet werden, dass Reisegeschwindigkeiten von mindestens 20 Stundenkilometern erreicht werden können.
Radschnellwege bieten insbesondere Berufspendlern völlig neue Qualitäten. Die Möglichkeit, mit gleichbleibender Fahrgeschwindigkeit und relativ niedrigem Energiebedarf störungsfrei und sicher voranzukommen, erhöht die Bereitschaft im alltäglichen Berufsverkehr auch mittlere Strecken zwischen fünf und 15 Kilometern mit dem Fahrrad zurückzulegen. Konfliktsituationen mit anderen Verkehrsteilnehmern sowie häufiges Bremsen und Anfahren an Kreuzungen gehören der Vergangenheit an. Da auf Radschnellwegen höhere Reisegeschwindigkeiten erzielt und größere Distanzen zurückgelegt werden können, eignen sie sich auch ideal für E-Bikes und Pedelecs. Durch die Attraktivität der neuartigen Infrastruktur werden neue Nutzergruppen generiert und der Radverkehrsanteil insgesamt gesteigert. Dies führt insbesondere auf der Straße zu einer Entlastung der Hauptverkehrsachsen. Dadurch geht die Stauanfälligkeit zurück und es werden Schadstoffemissionen und Lärmbelastungen reduziert. Da durch Radschnellwege auch im Hinblick auf Tourismus, Freizeit und Sport sowie Lastentransporte neue Qualitäten erreicht werden, erfährt die regionale Nahmobilität insgesamt eine Attraktivitätssteigerung.

Der Regionalverband Südlicher Oberrhein ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Freiburg und besteht aus der Verbandsversammlung, dem politischen Hauptorgan, und der Geschäftsstelle. Die 80 Mitglieder der Verbandsversammlung werden vom Gemeinderat der Stadt Freiburg sowie den Kreistagen der Landkreise Breis¬gau-Hoch-schwarzwald, Emmendingen und Ortenaukreis gewählt. Die Regionalrätinnen und -räte repräsentieren die geografische Vielfalt und parteiliche Zusammensetzung der Region.

Der gesetzliche Auftrag des Regionalverbands umfasst die Regionalplanung, die Landschaftsrahmenplanung sowie Maßnahmen zur Stärkung der teilräumlichen Entwicklung, zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Institutionen und zur Abstimmung raumbedeutsamer Maßnahmen. Als Plan- und Impulsgeber unterstützt und berät der Regionalverband die Städte und Gemeinden in allen planungsrelevanten Fragen. Er versteht sich bei der Vertretung regional bedeutsamer Interessen gegenüber Bund und Land als „Sprachrohr der Region“.

Weiterführende Informationen im Internet:
Regionalverband Südlicher Oberrhein
www.rvso.de
Radschnellwege Südlicher Oberrhein
www.rvso.de/rsw