Regionalverband verabschiedet langjährige Mitglieder

11.11.2019

Großes Engagement für die Region gewürdigt

Regionalverband verabschiedet langjährige Mitglieder der Verbandsversammlung

44 verdiente Mitglieder der Verbandsversammlung aus der Region wurden am vergangenen Donnerstag in einem förmlichen Rahmen bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gremiums verabschiedet. Otto Neideck, der wiedergewählte Verbandsvorsitzende ließ in einer kurzen Laudatio die Geschehnisse der zurückliegenden Jahre, in denen die Mitglieder der Verbandsversammlung angehörten, Revue passieren. Neideck resümierte in seiner Ansprache, dass zusammengerechnet über 700 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit gewürdigt werden.

Für Ihre Zugehörigkeit wurden geehrt:
Bis zu 5 Jahre: Dirk Blens, Sascha Fiek, Jochen Fischer, Steffi Focke, Josef Heckle, Andreas Kirchgeßner, Manfred Kreß, Walter Laub, Lukas Mörchen, Martin Mußler, Jochen Paleit, Eberhard Roth, Dr. Brigitte von Savigny, Dr. Jörg Scharpff, Frank Scherer, Jochen Strosack und Toni Vetrano.
In dieser Zeit wurde der aktuelle Regionalplan verabschiedet und über 5.000 vorgebrachte Hinweise, Anregungen und Bedenken in einem förmlichen Verfahren abgearbeitet. Der Plan mit einer „Laufzeit“ von 15 Jahren gestaltet die Zukunftsfähigkeit der Region mit und stellt z. B. wichtige Weichen im Bereich der Siedlungsflächenentwicklung. Keine drei Monate nach der konstituierenden Sitzung wurde im Februar 2015 das richtungsweisende regionalpolitische Votum zur Trassenführung der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Riegel gefasst. Dies umfasste: die Güterzüge gehören raus aus den Ortslagen und die Gesamtbelastung aus Straßen- und Schienenlärm darf nicht steigen. Die Grundlagenarbeit zum Ausbau sogenannter Radschnellwege wurde ebenfalls vom Regionalverband in der zurückliegenden Legislaturperiode geleistet.

5 bis 10 Jahre: Rüdiger Ahlers, Dr. Christian Ante, Carsten Gabbert, Armin Hinterseh, Siegfried Huber, Klaus Menner, Josef Ruf, Dr. Klaus Schüle, Marco Steffens, Helmut Thoma und Manfred Wöhrle.
Wichtige Weichenstellungen erfolgten während dieser Zeit im Hinblick auf die künftige Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel, d.h. mit einer Verkaufsfläche von über 800 qm. Der Regionalverband wurde außerdem Gründungsmitglied beim Verein Strategische Partnerschaft Klimaschutz am Oberrhein, dessen Netzwerk er maßgeblich mit aufgebaut hat. Außerdem setzte man sich für einen verbesserten Lärmschutz beim Aus- und Neubau der Rheintalbahn ein und forderte erfolgreich die Abschaffung des sogenannten „Schienenbonus“ ein.

10 bis 15 Jahre: Theo Benz, Matthias Braun, Eckart Escher, Rudolf Gwinner, Hanno Hurth und Stefan Schillinger.
Der zusätzliche „Schienenlärmfaktor“ durch den Aus- und Neubau des Jahrhundertbauwerks Rheintalbahn wurde mit öffentlichen Maßnahmen wie einem Hearing und einem Schienenlärmkongress in den Fokus der Regionalpolitiker getragen. Es wurden ferner regionale Energiekonferenzen durchgeführt und eine Regionale Klimaanalyse in Auftrag gegeben. Die Teilfortschreibung des Regionalplankapitels „Windenergie“ mit der Ausweisung von Vorrang- und Ausschlussgebieten für Windkraftanlagen war ein regional besonders gewichtiges Thema mit erheblichem politischem Sprengstoff.

15 bis 20 Jahre: Albert Gamb und Joachim Ruth.
In diese Phase fällt bereits eine erste Resolution des Regionalverbandes zur Abschaltung des Kernkraftwerks Fessenheim. Der damals gültige Regionalplan wurde um sechs Teilfortschreibungen, angefangen mit Änderungen zu Regionalen Grünzügen und Grünzäsuren bis hin zur Ausweisung eines regional bedeutsamen Schwerpunkts für Freizeit und Tourismus Rust/Ringsheim ergänzt. Die Entwicklung des Europaparks in der heutigen Form wäre ohne diese politische Weichenstellung nicht möglich gewesen.

20 bis 25 Jahre: Fritz Schlotter und Heinz Winkler
Die Region verfügt in reichem Maße über den Rohstoff Kies. In dieser Zeit wurde ein wichtiges regionales Rohstoffsicherungskonzept verabschiedet. Neben der Flächensicherung für den Abbau von Kies wurden hier auch Grundwasserschonbereiche langfristig vor anderer Nutzung gesichert.

25 bis 30 Jahre: Prof. Dr. Dr. Hans Essmann, Klaus-Peter Mungenast, Wolfgang Sandfort und Reiner Zimmermann.
Wichtige Entscheidungen wurden hier mit der Verabschiedung des Regionalplans im Jahr 1994 – dem zweiten seiner Art – getroffen. Die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen der späten 80er und frühen 90er Jahre bis hin zu den damit einhergehenden Umwidmungen militärischer Flächen für die zivile Nutzung hatten diese Neuaufstellung seinerzeit erforderlich gemacht.

Eine besondere Ehrung wurde Richard Leibinger für eine über 34-jährige und Hermann Jäger für eine über 35-jährige Zugehörigkeit zur Verbandsversammlung zuteil.

Richard Leibinger brachte durch seinen Beruf zunächst als Bürgermeister, später Oberbürgermeister von Waldkirch viel kommunalpolitische Erfahrung in das Gremium ein. Er war bereits bei der 1986 gefassten Resolution der der Verbandsversammlung gegen den geplanten Bau des Kernkraftwerks Wyhl dabei und auch bei dem seinerzeit verabschiedeten Landschaftsrahmenplan.

Hermann Jäger zog erstmals im Dezember 1974 in das Gremium ein und war Mitglied bis Februar 2000. Im Dezember 2009 kehrte er dann für weitere 10 Jahre zurück. Die Tatsache, dass Jäger auch vier Jahrzehnte die Geschicke der Gemeinde Teningen als Bürgermeister geleitet und 48 Jahre Kreisrat im Landkreis Emmendingen war fand ebenso Erwähnung wie die Gegebenheit, dass er der einzige Regionalrat in der Geschichte des Regionalverbandes ist, der an allen bislang vom Verband verabschiedeten Regionalplänen beteiligt war. Verbandsvorsitzender Neideck erwähnte in seiner Würdigung, dass Jäger in der Presse einmal als Südbadischer Polit-Marathonmann bezeichnet wurde und er diese Auszeichnung gerne aufgreifen und um den Süddeutschen Polit-Triathlon-Mann ergänzen wolle: Bürgermeister, Kreisrat, und Regionalrat.

Besonders gewürdigt wurden auch die beiden ausscheidenden Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Sandfort (SPD) und Klaus-Peter Mungenast (CDU). Sandfort hatte den Fraktionsvorsitz seit Februar 2003, Mungenast seit Oktober 1994 inne. Neideck sprach die besondere Bedeutung der Fraktionsvorsitzenden an. „Wer schon einmal Regie bei einer solchen – auch räumlich heterogenen – Gruppe geführt hat, weiß wovon ich spreche“, so Neideck. „Recherche, Analyse, Koordination, Moderation, manchmal Beschwichtigung und die Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Gesprächskultur seien nur einige der Aufgaben, die es hier zu bewältigen gegeben habe, so Neideck.