29.09.2020
Die Europäische Union fördert zwei weitere grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein mit insgesamt 1,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Die Europäische Union fördert zwei weitere grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein mit insgesamt 1,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Entscheidung über die Bereitstellung der Mittel fiel am Dienstag, 29. September 2020, in der Sitzung des Begleitausschusses des INTERREG-Programms Oberrhein. Der Begleitausschuss setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Baden, der Südpfalz, dem Elsass und der Nordwestschweiz zusammen. Die Region Südlicher Oberrhein wird darin vom Regionalverband Südlicher Oberrhein vertreten.
Neu in die Förderung aufgenommen wurden die Projekte Regiotarif zur Entwicklung eines grenzüberschreitenden Tarifangebots für den Schienenpersonennahverkehr und TITAN-E zur trinationalen Vernetzung von Unternehmen und Wissenschaft.
Mit diesen geförderten Projekten werden wichtige Herausforderungen der regionalen Entwicklung angegangen, so Verbandsvorsitzender Otto Neideck: „Ein grenzüberschreitendes Tarifangebot für den Schienenpersonennahverkehr am Oberrhein war und ist überfällig. Spätestens mit Einführung des landesweiten ‚bwtarif‘ Ende 2018 ist diese Hürde der grenzüberschreitenden Mobilität nochmals deutlicher hervorgetreten. Es sollte für die Kunden nicht komplizierter sein, ein Ticket von Müllheim nach Mulhouse zu lösen als nach Mühlacker bzw. von Offenburg nach Strasbourg zu lösen als nach Rottenburg.“ Ein solches Tarifmodell soll mit dem Projekt Regiotarif entwickelt und in die bestehenden Vertriebskanäle integriert werden.
Auch bezogen auf den
Austausch von Ideen und Lösungen zwischen kleinen und mittleren Unternehmen
sowie Hochschulen und Forschungsinstituten kann mit Hilfe des Europäischen
INTERREG-Programms ein Abbau der grenzbedingten Innovationshemnisse erfolgen. „Ich
bin der Überzeugung, dass wir am Oberrhein große Potenziale haben, als
Gesamtregion wirtschaftlich attraktiv und erfolgreich zu bleiben. Doch dafür
müssen wir die Unternehmen ermutigen und befähigen, sich auch über die Grenze
hinaus zu entwickeln“, fasst Verbandsdirektor Dr. Christian Dusch
zusammen. Mit dem Projekt TITAN-E fördert die EU eine entsprechende
Hilfestellung in der trinationalen Oberrheinregion.
· Regiotarif: Entwicklung eines
grenzüberschreitenden Tarifangebotes für den Schienenpersonennahverkehr am
Oberrhein und in der Großregion
(Europäische Fördermittel: 265.000 Euro)
Die Région Grand-Est in Frankreich und die Bundesländer Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie die für den Schienenpersonennahverkehr in Rheinland-Pfalz zuständigen Zweckverbände haben sich das Ziel gesetzt, für ein verbessertes grenzüberschreitendes Bahnangebot einzutreten. Teil davon ist das Projekt Regiotarif, welches darauf abzielt, für sieben deutsch-französische Bahnlinien, darunter Offenburg – Strasbourg und Müllheim – Mulhouse, ein attraktives und kundengerechtes Tarifangebot zu schaffen. Zusätzlich ist eine umfassende Kommunikationskampagne vorgesehen, um im Vorfeld die Bedarfe der zukünftigen Fahrgäste zu ermitteln und bei der Gestaltung des neuen Tarifangebots in den Fokus zu rücken. Mit einer erhöhten Fahrgastnachfrage darf gerechnet werden!
· TITAN-E: Trinational Innovation
and Technology Advanced Networks of Enterprises
(Europäische Fördermittel: 915.000 Euro)
Das Projekt TITAN-E möchte das wirtschaftliche Potenzial technologischer Innovationen sowie die Vielfältigkeit der Trinationalen Metropolregion Oberrhein aufzeigen. Vor dem Hintergrund einer bislang unstrukturierten Zusammenarbeit von Unternehmen im grenzüberschreitenden Kontext werden mit dem Projekt TITAN-E neue unternehmerische und innovationsfördernde Kooperationen angestoßen. Durch die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft werden speziell StartUps und KMU dabei unterstützt, Innovationspartnerschaften aufzubauen und neue Geschäftsideen unter fachkundiger Begleitung weiterzuentwickeln. Projektpartner sind neben der CCI Alsace Eurométropole unter anderem die IHK Südlicher Oberrhein, die Hochschule Offenburg und der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau.
INTERREG Oberrhein – das EU-Förderprogramm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Der Begleitausschuss des Programms INTERREG Oberrhein setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Baden, der Südpfalz, dem Elsass und der Nordwestschweiz zusammen. Die Europäische Union hat dem Begleitausschuss die Vergabe der Fördermittel für regionale Kooperationsprojekte übertragen. Gefördert werden Projekte, die einen besonders dauerhaften Effekt für die grenzübergreifende Oberrheinregion haben. Das europäische Programm verfügt für den Zeitraum von 2014 bis 2020 über insgesamt 109,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Seit 2014 wurden in den Bereichen Forschung, Mobilität, Umweltschutz, Arbeit, Tourismus und Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden und der Zivilgesellschaft bereits 147 Projekte auf den Weg gebracht.
Europa macht’s möglich – seit 30 Jahren!
Das INTERREG-Programm am Oberrhein feiert dieses Jahr sein 30-jähriges
Bestehen. Mit der Online-Kampagne „30 Geschichten aus 30 Jahren“ können Sie
jede Woche von einem in den vergangenen 30 Jahren am Oberrhein geförderten
Projekt, einer Struktur oder Themengebieten erfahren. Informationen zu dem
Programm und zu 30 Jahren INTERREG am Oberrhein finden Sie unter www.interreg-oberrhein.eu.
Für weitere Informationen stehen Ihnen die Referentinnen für Öffentlichkeitsarbeit des INTERREG-Sekretariats bei der Région Grand Est gerne zur Verfügung (Anne-Sophie Mayer, nn-sphmyrgrndstfr, Tel. +33 388 15-3810; Aline Schwoob, lnschwbgrndstfr, Tel. +33 388 15-6486).
Der Regionalverband Südlicher Oberrhein ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Freiburg und besteht aus der Verbandsversammlung, dem politischen Hauptorgan, und der Geschäftsstelle. Die 80 Mitglieder der Verbandsversammlung werden vom Gemeinderat der Stadt Freiburg sowie den Kreistagen der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenaukreis gewählt. Die Regionalrätinnen und -räte repräsentieren die geografische Vielfalt und parteiliche Zusammensetzung der Region.
Der gesetzliche Auftrag des Regionalverbands umfasst die Regionalplanung, die Landschaftsrahmenplanung sowie Maßnahmen zur Stärkung der teilräumlichen Entwicklung, zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Institutionen und zur Abstimmung raumbedeutsamer Maßnahmen. Als Plan- und Impulsgeber unterstützt und berät der Regionalverband die Städte und Gemeinden in allen planungsrelevanten Fragen. Er versteht sich bei der Vertretung regional bedeutsamer Interessen gegenüber Bund und Land als „Sprachrohr der Region“.