Neues Kursbuch der Region „Regionalplan 3.0“

08.12.2016

Regionalverband sichert die langfristige Trinkwasserversorgung der Region

Der Oberrheingraben beherbergt eines der bedeutendsten Grundwasservorkommen Mitteleuropas. Alleine in seinem südlichen Teil im Bereich zwischen Basel und Rastatt sind im Untergrund etwa 80 Milliarden Kubikmeter Wasser gespeichert. Dies entspricht in etwa dem 1,6 fachen Volumen des Bodensees.

Dieses wertvolle Vorkommen will der Regionalverband Südlicher Oberrhein als Lebensgrundlage für künftige Generationen langfristig bewahren. Dazu legt der Regionalverband im neuen Regionalplan 3.0 sechzehn Bereiche mit einem Gesamtumfang von ca.
120 km² als „Vorranggebiete zur Sicherung von Wasservorkommen“ fest. „Der Regionalverband unterstützt mit dieser langfristig orientierten Sicherung zugleich die Kommunen der Region in ihrer wichtigen Aufgabe der Daseinsvorsorge“ betont Verbandsvorsitzender Otto Neideck.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die bisherigen Regelungen im Regionalplan zum Grundwasserschutz durch die bisher geltenden „Grundwasserschonbereiche“ nicht ausreichend waren. Zwar bedeckten diese Bereiche mit einer Größe von 500 km² weite Teile der Region. Aufgrund der inhaltlichen Regelungen in den Plansätzen wurden jedoch Nutzungen mit teils erheblichem Grundwassergefährdungspotenzial innerhalb der Grundwasserschonbereiche planerisch nicht berücksichtigt. Infolgedessen sind weite Teile der Grundwasserschonbereiche in der Region für eine künftige Trinkwassernutzung unbrauchbar geworden.

Der Regionalverband hat die Regelungen zum Grundwasserschutz für den neuen Regionalplan grundlegend neu konzipiert. Die Basis dazu stellte ein Fachbeitrag der Fachleute für Hydrogeologie und Wasserwirtschaft des Regierungspräsidiums Freiburg dar. Verbunden mit der Konzentration auf die kleinere Fläche von 120 km² wird eine deutlichere Steuerung der Raumnutzungen in den Vorranggebieten vorgenommen. Dazu werden die „Vorranggebiete zur Sicherung von Wasservorkommen“ in drei Zonen aufgeteilt, in denen abgestuft unterschiedlich hohe Schutzanforderungen gelten. U.a. wird erstmals das sog. Fracking in allen Zonen verboten.

Verbandsdirektor Dieter Karlin: „Mit dieser Konzeption beschreitet die Region Südlicher Oberrhein als erste der zwölf Regionen in Baden-Württemberg zum Thema Grundwasserschutz fachlich, planerisch und juristisches Neuland.“ Mit dem anspruchsvollen und ambitionierten Planungskonzept will der Regionalverband seiner besonderen Verantwortung für eines der bedeutsamsten Grundwasservorkommen Mitteleuropas gerecht werden.

Hinweis:
Die Lage der „Vorranggebiete zur Sicherung von Wasservorkommen“ ergeben sich aus beigefügter Übersichtskarte.