Biotopverbund

Zur Erhaltung der Biodiversität in der Kulturlandschaft ist die Sicherung und Entwicklung eines funktionsfähigen räumlichen Verbundes der Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten unverzichtbar. Die planerische Sicherung der Gebietskulissen des Biotopverbundes ist dabei wesentliche Voraussetzung für die Durchführung konkreter Biotopentwicklungsmaßnahmen in der Fläche.

Den Regionalverbänden kommt bei der Umsetzung des Biotopverbunds durch das Naturschutzgesetz Baden-Württemberg eine zweifache Aufgabe zu:

  • Regionale Konkretisierung des landesweiten Biotopverbunds im Rahmen der Landschaftsrahmenplanung (§ 10 NatSchG),

  • Planungsrechtliche Sicherung des Biotopverbunds durch Festlegungen im Regionalplan (§ 22 Abs. 4 NatSchG).

Bereits 2011 wurde im Auftrag des Regionalverbands Südlicher Oberrhein und des Regierungspräsidiums Freiburg (Referat 56 – Naturschutz und Landschaftspflege) durch ein Fachgutachterbüro die Regionale Biotopverbundkonzeption Südlicher Oberrhein erarbeitet. Sie wurde auf Grundlage einer umfassenden Auswertung naturschutzfachlicher Grundlagendaten sowie unter Beteiligung eines breiten Kreises regionaler Fachexperten und des behördlichen Naturschutzes entwickelt. In diesen Sinn stellt die Regionale Biotopverbundkonzeption eine fachlich breit abgesicherte Konkretisierung und Ergänzung des Fachplans Landesweiter Biotopverbund einschließlich Generalwildwegeplan auf überörtlicher Ebene dar. Ihre Flächenkulisse wurde anhand der Vorkommen und Lebensraumansprüche von regionalen Verbundzielarten entwickelt und umfasst folgende Elemente:

  • Kerngebiete des Biotopverbunds von Waldlebensräumen, trockenen Offenlandlebensräumen und feuchten Offenlandlebensräumen.

  • Trittsteine des Biotopverbunds von Waldlebensräumen, trockenen Offenlandlebensräumen und feuchten Offenlandlebensräumen.

  • Waldkorridore (Ergänzung der Wildtierkorridore des Generalwildwegeplans)

  • Entwicklungsgebiete des Biotopverbunds von trockenen Offenlandlebensräumen und feuchten Offenlandlebensräumen.

Die Flächenkulisse der Regionalen Biotopverbundkonzeption wird unter Berücksichtigung der realen Gelände- und Nutzungsverhältnisse gebietsscharf im Maßstab 1:50.000 dargestellt. Sie erstreckt sich flächendeckend auf die gesamte Region Südlicher Oberrhein außerhalb des Schwarzwalds.

Der Erläuterungsbericht sowie eine Kartendarstellung der Gebietskulissen der Regionalen Biotopverbundkonzeption im Übersichtsmaßstab 1:100.000 bzw. auf drei Kartenblättern im Maßstab 1:50.000 (zusammen dargestellt mit weiteren Fachinformationen zum Biotopverbund einschließlich der Biotopverbundkulissen in den angrenzenden Räumen) können hier heruntergeladen werden:

Nähere Erläuterungen zu den dargestellten Karteninhalten enthält der Textteil des Landschaftsrahmenplans in Kap. 3.9.2.2.

Die Gebietskulissen der Regionalen Biotopverbundkonzeption können bei Bedarf auch als Geodaten auf Anfrage bei der Geschäftsstelle des Regionalverbands kostenfrei bereitgestellt werden. Eine Zusammenfassung der Kerngebiete, Trittsteine sowie Verbundkorridore des Biotopverbunds gemäß regionaler Biotopverbundkonzeption einschließlich der Wildtierkorridore gemäß Generalwildwegeplan Baden-Württemberg, wie sie in der Raumnutzungskarte des Regionalplans dargestellt ist, steht als Download zur Verfügung:
„Regionaler Biotopverbund“ im Shapefile-Format.

Die in der Raumanalyse des Landschaftsrahmenplans Südlicher Oberrhein (Stand 2013) dargestellten Gebietskulissen der Regionalen Biotopverbundkonzeption waren zusammen mit dem Generalwildwegeplan fachliche Grundlage für die 2017 abgeschlossene Gesamtfortschreibung des Regionalplans Südlicher Oberrhein. Nach Abwägung mit anderen Raumnutzungsbelangen wurden die für den Biotopverbund wichtigen Gebiete durch regionalplanerische Festlegungen als Ziele der Raumordnung planungsrechtlich gesichert.

Eine Übersichtskarte der regionalplanerischen Sicherung des Biotopverbunds finden Sie hier: