Suche eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle

Als Folge der Nutzung der Atomenergie stellt sich die Frage nach der Entsorgung der dabei entstandenen hochradioaktiven Abfälle. Mit der Novelle des Standortauswahlgesetzes (StandAG) 2017 hat der Bundestag einen neuen Suchlauf gestartet. Gesucht wird der Standort, der die bestmögliche Sicherheit für Mensch und Umwelt für einen Zeitraum von einer Million Jahren gewährleistet. Die bundesweite, ergebnisoffene Standortsuche soll partizipativ, wissenschaftsbasiert, transparent, selbsthinterfragend und lernend ablaufen. Dazu findet bereits in einem frühen Verfahrensstand eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung statt.   Der Regionalverband Südlicher Oberrhein begleitet zusammen mit anderen Akteuren aus Südbaden den Suchprozess und bringt in diesen die regionalen Interessen ein.

Vorhabenträgerin des Endlagers und zuständig für die Standortsuche ist die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE). Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) verantwortet unter anderem die Information und Beteiligung der Öffentlichkeit. Daneben wurde ein Nationales Begleitgremium als vermittelnde und unabhängige Instanz des Standortauswahlverfahrens eingesetzt. Am Ende jeder Etappe des Suchprozesses wird der Bundestag entscheiden.

Ablauf des Suchverfahrens

Das Verfahren zur Suche des Endlagers erfolgt schrittweise. Nach jedem Schritt verbleiben weniger Standortmöglichkeiten.

Ablaufschema

Standortauswahl - erklärt in 90 Sekunden, Quelle: BGE

Aktueller Stand der Suche

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung hat am 28.09.2020 den Zwischenbericht Teilgebiete vorgelegt. Dieser führt insgesamt 90 Teilgebiete auf, die etwa 54 % der Fläche Deutschlands abdecken und als geologisch potenziell geeignete Suchräume für das Endlager weiter betrachtet werden sollen. Die Region Südlicher Oberrhein ist dabei teilweise von einem Teilgebiet im kristallinen Wirtsgestein betroffen.

Suchraumkulisse Endlage Region Südlicher Oberrhein

Orange dargestellt sind die Bereiche, welche laut BGE „günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung hochradioaktiver Abfälle bieten“ (Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage des „Zwischenberichts Teilgebiete“)

Im Laufe des Jahres 2021 wurde durch die Fachkonferenz Teilgebiete der Zwischenbericht in drei Sitzungen beraten und der BGE ihre Beratungsergebnisse vorgelegt. Die BGE wird diese bei der weiteren Reduzierung des Suchraums, d. h. ihrem Vorschlag für die übertägig zu erkundenden Standortregionen, berücksichtigen.

  • 2022 -1. Forum Endlagersuche (begleitendes Beteiligungsformat bis zum Start der Regionalkonferenzen)

  • 2021 - hat die Fachkonferenz Teilgebiete den Zwischenbericht in drei Sitzungen beraten und der BGE ihre Beratungsergebnisse vorgelegt

  • 2020 - BGE veröffentlicht den Zwischenbericht Teilgebiete

  • 2017-2020 - Abfrage und Auswertung der vorhandenen Untergrunddaten und erste Anwendung der Ausschlusskriterien, der Mindestanforderungen und der geowissenschaftlichen Abwägungskriterien

  • 2017 - BGE startet mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin die Standortsuche


Behandlung in den Verbandsgremien des Regionalverbands Südlicher Oberrhein

  • Planungsausschuss 25.02.2021

    Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle
    hier: Aktueller Sachstand und Ausblick
    Referent: Steffen Kanitz, Mitglied der Geschäftsführung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)
    (Sitzungsvorlage DS VVS 01/21 und Präsentation der BGE)

    Planungsausschuss 25.02.2021
  • Verbandsversammlung 11.12.2020

    Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle
    hier: Aktueller Sachstand und Ausblick
    (Sitzungsvorlage DS VVS 15/20)

    Verbandsversammlung 11.12.2020