Die Region Südlicher Oberrhein ist geprägt von ihrer kulturlandschaftlichen Vielfalt und einem reichen Naturerbe. Diese zu pflegen und im Einklang mit der Siedlungstätigkeit, der Wirtschaft und dem Tourismus zu entwickeln, haben sich im Schwarzwald zwei Naturparke und ein Biosphärengebiet zur Aufgabe gesetzt.
Gemäß dem Motto „Schützen durch Nützen“ sind land- und forstwirtschaftliche Nutzungen hierbei für Erhalt und Pflege der Erholungslandschaft ausdrücklich erwünscht. Anders im Nationalpark Schwarzwald: Mit diesem besteht seit 2014 ein Großschutzgebiet, das vorrangig einen möglichst ungestörten Ablauf der natürlichen Dynamik und großräumiger ökologischer Prozesse gewährleisten soll.
Alle vier Großschutzgebiete sind auf naturschutzrechtlicher Grundlage festgelegt worden. Weite Teile der Gebiete sind zugleich als Bannwälder, Landschafts- oder Naturschutzgebiet festgesetzt oder Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 (FFH- und Vogelschutzgebiete).
Ihre jeweiligen Zielsetzungen weisen starke Bezüge zur Raumordnung und Regionalentwicklung auf. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein ist – teilweise im Wechsel mit benachbarten Regionalverbänden – als Mitglied (im Vorstand) in den Naturparken und im Nationalparkbeirat vertreten.
Das Gebiet des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord erstreckt sich vom Stadtkreis Karlsruhe bis nach Hornberg (Ortenaukreis). Seit der jüngsten Erweiterung auf rund 4.200 km² ist er der bundesweit größte Naturpark. Höchster Punkt dieses Naturparks ist, wie schon bei seiner Gründung im Jahr 2000, die Hornisgrinde (1.164 m ü. NN). Mit dem Naturpark-Plan2030 hat sich der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord 2020 ein neues Strategiekonzept gegeben.
Der Naturpark Südschwarzwald wurde 1999 gegründet. Mit 3.940 km² erstreckt er sich von Herbolzheim (Landkreis Emmendingen) bis zur Schweizer Grenze. Prägend für den Naturpark Südschwarzwald sind die enormen Höhenunterschiede bis hinauf zum Feldberg (1.493 m ü. NN) als höchstem Mittelgebirgs-Gipfel. Der Naturpark-Plan2025 definiert insgesamt sieben Handlungsfelder, darunter „Architektur und Siedlungsentwicklung“.
Innerhalb des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord liegt der derzeit rund 100 km² große, in zwei Teilgebiete gegliederte Nationalpark Schwarzwald. Durch Beschluss des Landtags 2014 gegründet ist er der erste und einzige Nationalpark in Baden-Württemberg. Das vorrangige Ziel des Nationalparks: „Natur Natur sein lassen“. Die Nationalparkverwaltung nimmt hier zugleich die Aufgaben und Befugnisse einer Naturschutzbehörde wahr.
Das Biosphärengebiet Schwarzwald wurde 2017 von der UNESCO als solches anerkannt. Auf rund 630 km² finden sich zwischen Schauinsland (1.284 m ü. NN), Wiesental und Albtal naturnahe Allmendweiden und artenreiche Bergmischwälder. Das Biosphärengebiet versteht sich als Modellregion, in der ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natürlichen Kreisläufen entwickelt und gelebt wird.