03.03.2023
Regionalverband und Stadt Freiburg erhalten Bundes-Förderung für regionale Logistikflächenkonzeption
Das Projekt „RegioLog“, das eine nachhaltige Logistikflächenkonzeption für die Region Freiburg erstellen will, wird vom Bund mit rund 200.000 Euro gefördert. Die entsprechende Zusage kam jüngst vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Der Regionalverband Südlicher Oberrhein und das Stadtplanungsamt der Stadt Freiburg hatten sich gemeinsam im vergangenen Jahr um Fördermittel des Bundes beworben. Dafür hat der Bund das Förderprojekt „Modellvorhaben der Raumordnung“ (MORO) ins Leben gerufen.
Der Regionalverband und die Stadt stehen schon seit langem vor dem Problem, dass Logistik immer mehr Flächen braucht. Dem gegenüber steht aber der politische Wille, so wenig Flächen wie möglich in Anspruch zu nehmen.
„Diese Aufgaben werden wir nur im regionalen Dialog und einer überörtlichen Zusammenarbeit lösen“, betont Bürgermeister Martin Haag. Wolfgang Brucker, Verbandsdirektor des Regionalverbands Südlicher Oberrhein, ergänzt: „Im Ergebnis wollen wir auch künftig Logistikdienstleistungen und -flächen für das Oberzentrum Freiburg und die prosperierende Wirtschaftsregion bereitstellen können.“
Das städtische Gewerbeflächenentwicklungskonzept aus dem Jahr 2020 hatte bereits deutlich gemacht, dass Freiburg großen Logistikern keine weiteren Flächen mehr zur Verfügung stellen kann. Dadurch werden Betriebe, die sich vor Ort vergrößern oder neu ansiedeln wollen, in ländliche Lagen in der Region gedrängt. Daraus folgt ein hoher Flächenverbrauch an Standorten, die für den Verkehr ungünstig liegen. Gleichzeitig wachsen die Flächenbedarfe in der Branche: Der Online-Handel und die damit verbundenen Lieferdienste expandieren, die Bedeutung von Kreislaufwirtschaft nimmt ebenso zu wie der Bedarf an Lagerflächen. Dieser Bedarf wird in Zeiten von Pandemie, Rohstoffmangel, politischen Unruhen und Kriegen durch Lieferengpässe noch verschärft.
Das geförderte Projekt „RegioLog“ verfolgt nun mehrere Ziele. Es will regionale Logistikketten erkennen und Zusammenhänge zwischen der Stadt Freiburg und der Region sichtbar machen. Außerdem soll es betroffene Akteure für das Thema sensibilisieren und einen Dialog zum Flächensparen in die Wege leiten. Am Ende sollen innovative Handlungsempfehlungen für die Akteure und flächensparende Standorte für die Logistik stehen.
Bürgermeister
Haag und Verbandsdirektor Brucker hoffen mit dem Projekt „RegioLog“ frühzeitig
Interessenskonflikte zu erkennen und mögliche Interessensausgleiche mitzudenken.
Zudem soll das Vorhaben auch einen wertvollen Beitrag zur überörtlichen Zusammenarbeit
leisten.
Für sein Gelingen ist ein starkes regionales Netzwerk nötig. Daher unterstützen die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, die Wirtschaftsförderung Region Freiburg, die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH sowie die Wirtschaftsförderungen des Landkreises Emmendingen und des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald das Projekt. Das Projekt ist auf zweieinhalb Jahre angedacht.