Stocamine

28.04.2023

Regionalverband lehnt Vorhaben der Sonderabfalldeponie Stocamine ab

Der Planungsausschuss des Regionalverbands Südlicher Oberrhein hat sich in seiner Sitzung am 27.04.2023 in Emmendingen erneut mit der Sonderabfalldeponie Stocamine im elsässischen Wittelsheim befasst. Die Planungen zum Verbleib von 42.000 t Sonderabfall in dem ehemaligen Kalibergwerk wurden dabei einstimmig abgelehnt. Der Regionalverband bestätigt damit seine Haltung, die er bereits 2021 in Form einer Resolution zum Ausdruck gebracht hat.

Wie eine Vielzahl anderer regionaler Akteure sorgt sich der Regionalverband um das Grundwasser: Die Sonderabfalldeponie Stocamine befindet sich unter dem Grundwasservorkommen der Oberrheinischen Tiefebene, das zu den bedeutendsten in Europa zählt. Es steht zu befürchten, dass es bei einem Wassereinbruch in die Deponie zu Verunreinigungen des Grundwassers kommen könnte. „Das Grundwasservorkommen im Oberrheingebiet speist ein Einzugsgebiet von mehr als 6 Mio. Einwohnern. Diesen gemeinsamen Schatz müssen wir bestmöglich und vorsorgeorientiert schützen“, so Verbandsdirektor Wolfgang Brucker. Die Betreiberfirma MDPA (Mines de Potasse d’Alsace) möchte die derzeit gelagerten 42.000 t Sonderabfälle dort belassen und beantragt, die Grube mit Beton und anderen Materialien verschließen zu dürfen. „Es ist bekannt, dass die Zeit drängt, weil sich die Decken und Wände senken und die Salzstollen sich schließen. Die sofortige und weitestgehende Bergung der in Stocamine lagernden gefährlichen Abfälle und ihre geordnete Entsorgung müssen jetzt oberstes Ziel sein“, so Verbandsvorsitzender Otto Neideck.

Im Zuge des förmlichen Verfahrens der Öffentlichkeitsbeteiligung wird der Regionalverband als Sprachrohr der Region Südlicher Oberrhein eine entsprechende Stellungnahme abgeben. Weiterführende Informationen finden sich in der Vorlage für die Sitzung des Planungsausschusses am 27.04.2023 (DS PlA 12/23).