Tiefengeothermie

22.10.2021

Tiefengeothermie

Der Regionalverband Südlicher Oberrhein hat am 20.10.2021 im Bürgerhaus Ringsheim zu den Chancen und Herausforderungen der Tiefengeothermie in der Region Südlicher Oberrhein informiert.

Moderiert wurde die Veranstaltung durch das Forum Energiedialog Baden-Württemberg, Team Ewen. Die Zielsetzung war eine sachliche und standortunabhängige Gegenüberstellung von Potenzialen und Grenzen der Tiefengeothermie in der Region.

Der Verbandsdirektor des Regionalverbands Südlicher Oberrhein, Dr. Christian Dusch, erklärte in seiner Begrüßung „Wir wollen mit dem heutigen Abend über die unterschiedlichen Perspektiven zur Tiefengeothermie informieren“. Auch Marc Hoffsess, stellvertretender Bürgermeister aus Strasbourg nahm an der Veranstaltung in Ringsheim teil und plädierte dafür, dass Bürgerinnen und Bürger beidseits des Rheins frühzeitig über Projekte informiert und ihre Bedenken erst genommen werden. Johannes Herrmann von Fridays for Future Baden-Württemberg betonte a ngesichts der Klimakrise alle bestehenden erneuerbaren Ressourcen zu nutzen. Vom Karlsruher Institut für Technologie referierte Prof. Dr. Thomas Kohl aus einer wissenschaftlichen Perspektive über Tiefengeothermische Systeme und Erdbebenaktivität. Der Leiter der Landesbergdirektion des Regierungspräsidiums Freiburg, Axel Brasse, thematisierte den Ablauf von Genehmigungsverfahren, Umweltverträglichkeit und Haftungsfragen. In einem Austausch wurden Positionen der Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie im südlichen Oberrheingraben, vertreten durch Hans Roser und der Deutschen ErdWärme als Vorhabenträger, vertreten durch Dr. Sebastian Homuth, gegenübergestellt.

Der Moderator Dr. Christoph Ewen fasste am Ende einer angeregten Podiumsdiskussion mit zahlreichen Fragen aus dem Publikum die unterschiedlichen Positionen zusammen. Die Tiefengeothermie sei ein Geschenk und der Oberrheingraben sei ein Gunststandort. Auswirkungen auf Umwelt und Gebäude müssten begrenzt bleiben. Wissenschaft und Unternehmen versicherten bei neuen Vorhaben jeweils, dass man aus der Vergangenheit gelernt habe und bessere Sicherheit garantiere. Ob die „Lernkurve“ ausreichend sei, dazu gebe es unterschiedliche Sichtweisen. Mit Qualitätssicherung könne man die Sicherheit befördern. Der Schlüssel zur Akzeptanz sei die Sicherheit für Hausbesitzer und die Zusage, dass Schäden, so sie denn tatsächlich auftreten sollten, fair reguliert werden. Hier greife das Zivilrecht. Ewen zeigte sich überzeugt, dass Kommunen aktiv werden können und sollten, um Lösungen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen zu finden.